Bücherrezensionen
Alles über Schrift
Günter Schuler, Der Typo Atlas
Einen wirklich brauchbaren Führer durch den digitalen Schriften-Dschungel hat Günter Schuler mit dem “Typo Atlas” geschrieben. Wer die Menge der angebotenen Schriften nicht mehr überblickt, dem kann jetzt geholfen werden. Schuler listet und sortiert nicht nur die bekanntesten Schriften, sondern kommentiert und empfiehlt deren Einsatzgebiet.
Er erzählt die Geschichte der Schrift in der ihm eigenen munteren Sprache, die das dicke Buch zu einem außergewöhnlichen Lesevergnügen macht. Seinem Geschmack und seiner Kenntnis kan man vertrauen, schließlich ist der Autor als gelernter Setzer seit Jahren in diesem Metier zu Hause. Immer wieder gut für jeden, der Schriften – egal, ob in 12 Punkt oder in 30 Zentimeter Versalhöhe – verarbeitet, sind die Kapitel über die typüografischen Satzregeln.
Dem Band gelingt der Spagat zwischen Lehrbuch für Anfänger und Fundgrube für Profis. Er bringt Einsteigern das Thema Type Design und Schriftfonts in Grundzügen nahe. Designern, Grafikern und Mediengestaltern dient es als Anleitungs- und Schriftmusterbuch.
Was ist E-Business? Geschäfte im Web
Daniel Amor, E-Business-(R)Evolution
Das Internet und die Geschäfte im Internet lassen keine Branche unberührt. Weil alles so schnell geht und sich vor allem so schnell weiterentwickelt, ist die Unkenntnis groß. Das NAchsehen haben die, die nicht dauernd am Ball bleiben. Leute, macht Euch schlau, möchte man am liebsten ausrufen!
Wer einerseits auf dem neuesten Stand sein will und andererseits die Zusammenhänge der Technologie und die Geschäftsabläufe des E-Business verstehen will, sei “E-Business-(R)Evolution – das umfassende Executive-Briefing” von Autor Daniel Amor empfohlen.
Der Titel klingt so, als können den Wälzer nur mit der Kneifzange anfassen, Wer ihn deshalb ablehnt, begeht dennoch einen großen Fehler. Locker, leicht und verständlich erklärt der Autor, was E-Business ist, wie es funktioniert und welche juristischen Fallstricke Unbedarften auflauern. Der Plauderton, in dem er die komplizierten Sachverhalte aufdröselt, hat nichts mit mit verklausulierten Fachjargon zu tun, mit dem viele andere Fachbuchautoren sprechen. Da sind uns die Amerikaner im allgemeinen bzw. Amor im besonderen einiges voraus.
Stand der Werbung in Deutschland
Einmal im Jahr legt der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) aus Bonn eine Analyse der Werbebranche in unserem Land vor. “Werbung in Deutschland” heißt sie und enthält alle wichtigen Zahlen und Fakten zum Geschehen in und um die Werbelandschaft im größten und wichtigsten Absatzmarkt in Europa. Die aktuellen Daten belegen, dass vom Internet kräftige Impulse ausgehen. Branchen wie Banken, Reiseunternehmen oder der Buchmarkt verändern ihre Kommunikations- und Vertriebswege. Die Werbewirtschaft wird in diesem Zug ebenfalls vom Innovationsstrom des Internet erfasst. Die Werbung vermischt sich heute mit den neuen Formen der Kommunikation. Neben der Generalanalyse und den Zahlen über die Werbeinvestitionen beschäftigt sich der zweite Teil des Taschenbuchs mit der Werbefreiheit und den Werbeverboten.
Der Abschnitt “Europa” zeigt, wie und an welchen Stellen die Europäische Union überwiegend restriktiv in das Werbegeschehen eingreift. Dies hat Folgen für das nationale Werberecht.
Immer nützlich sind am Schlusus die aktualisierten Adressen der einzelnen Werbeorganisationen.
Typografie im Web. Was ist anders?
Roger Prink, Optimale Typografie für das World Wide Web
“www.type” sagt eigentlich alles. Das Buch von Roger Pring hat die “optimale Typografie für das World Wide Web” zum Thema, so der Untertitel.
Das sorgfältig gebundene Werk – heutzutage ist das nicht immer selbstverständlich – konzentriert sich auf das Design und das Gestalten von Texten im Internet. Es legt das besondere Augenmerk auf die bildschirmgerechte Typografie. Es ist ja leider nicht so, dass Layouts für Druckerzeugnisse eins zu eins auf den Bildschirm übertragen werden können. Wie seinerzeit in der Anfangsphase des Desktop Publishing sind typografische und setzerische Feinheiten auf der Strecke geblieben. Die Regeln des Webdesign unterscheiden sich zum Teil deutlich von denen des Printdesigns. Des Lesbarkeit beruht auf einer Reihe anderer Gesetze.
Der Größte Teil des Buches enthält Anschauungsmaterial. Anhand von rund 300 beispielhaften Internetauftritten erklärt der Autor, worauf zu achten ist. Er untersucht das Design und die typografischen Stilmittel. Auf diese Weise lässt sich Schritt für Schritt entdecken, was erfolgreiche Internetauftritte auszeichnet.
Veröffentlicht Fachmagazin WERBETECHNIK 6/2000
Copyright Volker Kienast