Ein Landrover als Geburtshelfer

Umwelt- und Naturschutz steht auch im Land Rover Experience Center in Wülfrath hoch im Kurs. Ein Beispiel zeigt, welch ungewöhnliche Wechselwirkun-gen dabei entstehen können. Von der Symbiose von Land Rover mit zwei Krötenarten.

Das Unternehmen Rheinkalk in Wülfrath baut unter verschiedenen Namen seit mehr als einhundert Jahren in der Region Kalk für industrielle Zwecke ab. Dazu wurden im Laufe der Zeit einige tiefe Abbau-Gruben in die umgebende Region gegraben. Eine dieser ehemaligen Tagebaugruben ist die sogenannte Dachskuhle. Sie ist längst ausgebeutet, doch seit 15 Jahren wird sie in einem Nachnutzungskonzept als Traininggelände für das Land Rover Experience Center Deutschland genutzt, das von der Agentur für Promotion und Service APS GmbH unterhalten wird. In diesem rund 120.000 m² großen Areal geben die professionellen Fahrtrainer der Agentur täglich Fahrtrainings für Off-Road Interessierte.

Gleichzeitig bietet die Dachskuhle die Heimat für die größten Populationen zweier Krö-tenarten in Nordrhein-Westfalen: Der Geburtshelferkröte und der Kreuzkröte. Beide Arten stehen auf der Liste gefährdeter Tierarten, doch dank dem Off-Road Betrieb durch die Land Rover werden diese beiden Populationen hier sogar größer.
Dies klingt zunächst unglaublich, doch es lässt sich leicht erklären.
Zunächst haben Rheinkalk und APS GmbH beim Anlegen des Trainingsgeländes da-rauf geachtet, dass genügend Flächen für die ungestörte Existenz von Pflanzen und Tieren bleibt. Hierzu wurden einige Teiche eingerichtet und Kalksteinfelsen an bestimmten Stellen platziert. Darüber hinaus gibt es im Steinbruch etliche Flächen, deren Zugang streng beschränkt ist oder die überhaupt nicht genutzt werden. Während der Krötenwanderung ist es für die APS GmbH eine Selbstverständlichkeit, dass bestimmte Regionen des Land Rover Experience Centers nicht befahren werden.

Hinzu kommt, dass die APS GmbH mit diesem natürlichen Lebensraum möglichst schonend umgeht. Die benutzten Fahrzeuge sind fabrikneu, stets sauber und verlieren kein Öl oder andere technischen Flüssigkeiten.
Mit der ständigen Nutzung und Pflege des Geländes wird das Habitat Dachskuhle so erhalten, wie es für die beiden Krötenarten offenkundig gut ist, denn die Populationen steigen seit vielen Jahren. Oder um es anders herum zu formulieren: Ohne den Trai-ningsbetrieb und die Landschaftspflege würden die Feuchtbiotope austrocknen und verbuschen; das Habitat wäre innerhalb kürzester Frist zerstört.

Diese Form des technischen Umweltschutzes – der Nutzung der Dachskuhle durch das Land Rover Experience Center Deutschland – bedeutet eine Symbiose für alle Seiten: Für die beiden Krötenarten ist es wichtig, um zu einem verstärkten Wachstum angeregt zu werden. Und für das Unternehmen Rheinkalk bedeutet es, dass die Genehmigung zu einer Nutzung der Dachskuhle bestehen bleibt.
Streng wissenschaftlich genommen bedeutet Symbiose einen Zustand der Hilfe, von der alle Seiten einen Nutzen haben.
Bliebe die Frage, welchen Vorteil denn ein Land Rover von den Krötenarten ziehen kann. Klare Antwort: Gar keinen! Aber das macht auch nichts. Die APS GmbH und das Land Rover Experience Center Deutschland werden durch ihren umsichtigen Trainingsbetrieb weiterhin dafür sorgen, dass sich Ge-burtshelferkröte und Kreuzkröte in der Dachskuhle wohlfühlen können und werden sie nicht stören.

Der Text wurde veröffentlicht auf den beiden Internetseiten von Rheinkalk und Landrover Experience Center [Agentur für Promotion and Service APS] in Wülfrath.

Copyright: Volker Kienast

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